abschied


vor dem glatteis
bei sonne und frost
wurde mein langjähriger kollege beerdigt
sein tod hat viele menschen erschüttert
und so waren auch der abschiedsworte viele
und als wäre es von ihm geplant
kam dann der eisregen
und brachte stille und entschleunigung
zeit zur erinnerung und einkehr

Kommentare

  1. Oh wei... hatte es schon weiter unten gelesen, der Typ war erst 44 Jahre alt...
    Seit ich die Fuffzich überschritten habe, habe ich auch manchmal so komische Senilitäts-Gedanken ("was ist, wenn ich hier umfall und keiner merkt es?" und so Zeug), das hatte ich vorher nie, habe mich gar noch über meinen Liebsten mokiert, als er mit 50 so komische Allüren bekam. Fazit: Echt wichtig, dass man zeitig (schon in der Jugend) das Leben bewusst wahrnimmt und zu geniessen in der Lage ist, damit man dann bei der fünfziger-Grenze nur kurz jammert und sich dann wieder einkriegt, diese Phase ohne viel Holpern meistern und die Dinge wieder neu einordnen kann. Ich habe mich insofern gewundert, dass es bei mir so krass auftrat, da ich vor dem Tod überhaupt keine Angst habe. Das Sterben ist es also nicht. Wahrscheinlich fühlt man sich unsicher und klöterig, weil alles nicht mehr gar so funktioniert wie mit 20? Aber irgendwie auch komisch finde ich. Vielleicht ist es auch ein Gesamt-Paket, eine Gemengelage, da ja der Stresslevel in der momentanen Gesellschaft recht hoch ist (aufgrund allermöglicher Fehlentwicklungen und Absurditäten). Wenn wir wieder "normal" sind, unsere Natürlichkeit zurückgewinnen, dann ist es auch wieder alles "normaler".
    Viel geschwurbelt, naja, vielleicht kannst due twas damit anfangen.

    Gute Gedanken und Kraft für die Trauerarbeit wünscht dir
    die frieda

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    1. hallo frieda,
      und danke für den kommentar, mit dem ich was anfangen kann. ich habe mir in letzter zeit auch einige gedanken über den tod gemacht und festgestellt, ich habe keine angst vorm tod und mir ist egal, was die weiterlebenden mit meiner leiche machen. sie sollen sich was aussuchen, womit es ihnen gut geht. ich bin dann tot und ich habe seeeehr selten gehört, dass sich tote über ihre beerdigung, verbrennung o.ä. beschwert hätten. zudem begleitet mich im moment der zwar schon sehr abgedroschene aber sehr passende spruch "carpe diem". ja ich nutze den tag intensiver, schiebe schöne dinge nicht mehr auf und lasse unangenehmes gerne mal liegen. es wartet eh weiter auf eine und manchmal löst es sich sogar auf.
      mache das beste aus deinem tag und geniese das leben
      liebe grüße
      kiria

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